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Auktionshaus Dr. Fischer

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Dr. Fischer Kunstauktionen

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Glas 16. bis 19. Jahrhundert

Zuschlag: 13.000,00 €


Bedeutende Deckeldose aus Goldrubinglas mit Vermeilmontierung Deutsch, um 1700, Montierung Johannes Brauman (II), Düsseldorf (184. Auktion, Lot 54)


Farbloses Glas mit Goldrubin-Unterfang, Schale und Deckel mit reliefierter Rippenrosette. Ausgestellter Fuß mit Abriß, Rand in gezahnter Vermeilfassung. An Lippenrand umlaufender Vermeilgurt, daran zwei ohrenförmige, bis zum Standring führende Hermenhenkel mit eingerolltem Rankenwerk. Deckel mit gestauchtem Rand. Als Bekrönung ein vollplastisches Vermeilfigürchen. Montierung gepunzt. Auf Schalen- und Deckelunterseite Original-Klebeetikett des Rijksmuseums Amsterdam anlässlich einer Ausstellung aus dem Jahr 1936. D. 15 cm (19,2 cm mit Henkel), H. 14 cm. Die Deckeldose ist 1936 als Teil der Sammlung Aaron Vecht im Amsterdamer Rijksmuseum ausgestellt gewesen. Davor war sie in der Sammlung Adolph Piehl, Bonn. 1938 wurde die Deckeldose in einem Versteigerungskatalog in London unter Nr. 106 als ein Objekt von Johann Kunckel, 17. Jh., beschrieben und mit der ganzen Sammlung angeboten. Vom Düsseldorfer Goldschmiede-Meister Johannes Brauman (II) ist nur bekannt, dass er 1665 geheiratet hat und 1707 Amtsmeister geworden ist. Lit.: W. Scheffler: Goldschmiede Rheinland-Westfalens, S. 158. Rubinglas zu erzeugen galt schon immer als ein ersehntes Ziel der Glasmacherei. Der berühmte brandenburgische Alchimist und Glasmacher Johann Kunckel hatte am Ende des 17. Jhs. in der Masse mit Gold eingefärbtes Rubinglas hergestellt. Über seinen großen Konkurrenten Johann Friedrich Böttger in Dresden schreibt der Inspektor Steinbrück im Jahre 1713: "So hat Er auch eine Arth von rubin-Glase erfunden, wovon Er auch eines an Ihro Majest. übersendet... Es besteht aber die invention darinnen, dass das Glas nicht durch und durch, sondern nur auf einer Seite, als inwendig oder außerhalb roth ist" (Gisela Haase, Sächsisches Glas, S. 125) Goldrubingläser sollen vor 1700 neben Potsdam und Böhmen auch im süddeutschen Raum (München, Freising, Bayreuth) hergestellt worden sein (Lit. Sammlung Ernesto Wolf, Nr. 140), was aber von Walter Spiegl und Dedo von Kerssenbrock-Krossigk -was Hohlgläser anbelangt- als unwahrscheinlich angesehen wird.


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