„Ikonen, Silber & Schmuck“ am Freitag, den 13. Mai 2022
„Kunst & Antiquitäten“ am Samstag, den 14. Mai 2022
Die klassische Kunstauktion im Hause Dr. Jürgen Fischer ist breit aufgestellt und bietet mehr als 1200 Kunstobjekte der unterschiedlichsten Sparten an. Am Freitag stehen nicht nur hübsche Schmuckstücke im Vordergrund, auch eine feine Sammlung historischer Ringe ist hier hervorzuheben. Dabei handelt es sich um Gedenkringe des 18. Jahrhunderts, darunter auch Siegelringe und ein Mementio-Mori-Ring sowie ein äußerst seltener Giardinetto-Ring. Alle Stücke sind sehr attraktiv geschätzt und werden daher sicherlich das Interesse der Liebhaber für historischen Schmuck wecken. Aber auch die Silbersparte ist mit einem ausgefallenen Highlight bestückt: der Silberhumpen mit flächenfüllendem Früchtedekor hat im Deckel eine auf das Jahr 1559 datierte Münze mit Kaiser Ferdinand I. Dieses Belegstück der Silberschmiedekunst des 17. Jahrhunderts wird in der Auktion mit 28.000 Euro aufgerufen werden.
Der Samstag startet traditionell mit dem weißen Gold: Porzellan. Hier findet sich besonders im Bereich des Jugendstils eine schöne und Qualität volle Auswahl an Objekten namhafter Entwerfer. Darunter ist Gerhard Schliepstein, der von 1925 bis 1937 exklusiv für Rosenthal in Selb arbeitet und bekannt ist für seine schlanken, eleganten Figuren, die Stilmerkmale des Expressionismus, der Neuen Sachlichkeit mit der Eleganz gotischer Figuren miteinander vereinen. So auch die Gruppe der vier Jahreszeiten, bestehend aus den vier weiblichen Figuren als Allegorien für Frühling, Sommer, Herbst und Winter, die bei unserer Frühjahrsauktion mit 2.200 Euro aufgerufen werden.
Im Bereich der religiösen Kunst ist eine ausgefallene Monstranz hervorzuheben. Diese wurde aus Bergkristall sowie Vermeil meisterlich gefertigt und trägt zentral eine Reliquie im Aufsatz, welcher von einem Kreuz bekrönt ist. Eine künstlerisch fein ausgeführte Arbeit, die um 1700 datiert und mit einem Limit von 24.000 Euro aufgerufen wird. Ein weiteres Highlight religiöser Kunst ist eine Altartafel mit der Heiligen Katharina von Alexandrien, die dem fränkischen Raum zugeordnet und ebenfalls um 1500 datiert wird (Taxe 7.500 – 8.500 Euro).
Handwerklich aufwendig gearbeitete und formal ein Hingucker ist eine prunkvolle Schatulle aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die wohl in Mecklenburg entstanden ist. Die architektonisch im neogotischen Stil ausgeführte und reich intarsierte Schatulle mutet wie ein kleines Gebäude mit umlaufender Arkatur an. Taxiert ist sie auf 4.800 bis 5.500 Euro.
Auch der Bereich der Gemälde und Grafiken ist breit aufgestellt. Traditionell bietet unser Haus den Schwerpunkt siebenbürgischer und rumänischer Künstler an: Der rumänische Künstler Nicolae Darascu erlangte seine künstlerische Ausbildung in Bukarest und im Paris des frühen 20. Jahrhunderts und wurde vom Impressionismus beeinflusst. Das Gemälde „Partie in Baltschik“, das eine Felsenlandschaft mit Bauernhäuser zeigt, ist auf 6.000 bis 7.000 Euro taxiert. Nicht unerwähnt bleiben darf auch eine Landschaft des siebenbürgischen Künstlers Hans Eder. Die Ansicht eines südländischen Fischerdorfes aus dem Jahr 1932 ist auf 1.500 bis 2.000 Euro taxiert. Ein letztes Gemälde soll an dieser Stelle noch herausgestellt werden: Die „Jeux d’enfants“ zeigt eine belebte Szene am Wasser, neben einem Brunnen spielen und vergnügen sich mehrere Kinder und erfreuen sich des schönen Sommertages. Diese stimmungsvolle und heitere Szene, die schon Anklänge des Impressionismus zeigt, entstammt der künstlerischen Hand des italienischen Künstlers Attilio Pratella und wird in der Auktion für 2.000 bis 3.000 Euro zum Aufruf kommen.