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Nachbericht 294. Auktion "Ikonen, Schmuck, Kunst und Antiquitäten"

Istvan Nadler

„Sammlung aus Adelsbesitz, Silber, Ikonen, Schmuck und Uhren “ am 9. Dezember 2022

„Kunst & Antiquitäten“ am 10. Dezember 2022


Die Winterauktion am 9. und 10. Dezember 2022 deckte traditionell ein breites Spektrum der Kunst ab. Eine hervorragende Verkaufsquote und auf großes Interesse bei den Sammlern stieß die süddeutsche Privatsammlung mit 450 Objekten vorwiegend der Sparten Fayencen, Steinzeug, Zinn und Messing aus den Regionen Thüringen und Sachsen sowie Frankreich. Ein Paar Vasen der Fayencemanufaktur Dorotheenthal, die durch eine ungewöhnliche Gestaltung bestechen, lockten gleich mehrere Bieter. Die Manufaktur wurde um 1710 von der Fürstin Auguste Dorothea von Schwarzburg-Arnstadt in Thüringen gegründet und verlieh dieser ihren Namen. Das Vasenpaar ist in die Qualität volle, frühe Phase der Manufaktur einzuordnen und besticht durch seine feine, florale und geometrische Bemalung. Taxiert auf 600 Euro kletterte der Preis nach oben und der Hammer fiel schließlich zugunsten eines Saalbieters, dem das Paar 6.500 Euro wert war.

Die Fayence war ohnehin die gefragteste Sparte dieser Auktion, was auf die gute Qualität der angebotenen Stücke zurückzuführen ist. Eine Habaner Flasche mit Zinnschraubverschluss, die durch ihren sechskantigen Korpus und einer feinen Bemalung in Blautönen besticht, entstand in der Slowakei um 1695. Sie war in der Auktion mit 1.500 Euro angesetzt, äußerst attraktiv also, was gleich mehrere Telefonbieter zur Folge hatte. Die Flasche wird künftig eine Sammlung in Deutschland bereichern und erlöste 16.900 Euro. 

Eine weitere, keramische Rarität wurde zum Spitzenlos der Auktion: sowohl Form als auch die ungewöhnliche Bemalung lassen den signierten Walzenkrug nach Österreich auf das Ende des 18. Jahrhunderts einordnen. Dargestellt ist der Traunsee mit reichen, figürlichen Szenen in Idealstädten ausgeführt in einer bunten Malerei. Viele Buchungen für telefonisches Bieten ließen auf ein gutes Ergebnis bei dem auf 5.000 bis 7.000 Euro geschätzten Krug hoffen. Erst bei einem Erlös von 24.700 Euro blieb nur ein Telefonbieter aus Österreich übrig, so dass der Krug wieder zurück an seinen Herstellungsort gehen darf.

Dieser Trend Kunstwerke an den Entstehungsort zurückzuführen, zeigte sich auch bei der modernen Kunst. Hier überzeugte eine abstrakte Komposition des ungarischen Künstlers Istvan Nadler. Das großformatige Gemälde aus dem Jahr 1991 zeigt für den Künstler typische, dynamische Bewegung und Formen, die in dunklen Tönen ausgeführt sind. Die ausschließlich aus dem Netz kommenden Bieter überboten sich ab dem Startpreis von 4.000 Euro gegenseitig, bis das Werk schließlich für 12.400 Euro den Inhaber wechselte und zurück nach Budapest geht.

Für eine Überraschung sorgte außerdem ein kleines und zunächst unscheinbar wirkendes Stück aus Porzellan. Das nur 7,5 cm hohe Koppchen aus dem Hause Meissen stammt aus der frühen Schaffensphase der Manufaktur und ist um 1730 entstanden. Mit einer äußerst moderaten Schätzung von 800 bis 1.200 Euro lockte das Koppchen viele Bieter ans Telefon und an den Computer zum Livebieten. Erfreulicherweise ging eine öffentliche Einrichtung siegreich aus dem Bietgefecht mit einem Ergebnis von 13.000 Euro hervor.