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Nachbericht 293. Auktion "Europäisches Glas & Studioglas"

29. Oktober  2022


Die Herbstauktion mit 1.100 gläsernen Kostbarkeiten liegt hinter uns und erfüllte so manche Erwartung in den verschiedenen Sparten durch die Jahrhunderte. So wurde eine sogenannte Stauchflasche aus gelbgrünem Glas zum Highlight im Bereich des alten Glases. Die ungewöhnliche Form der gestauchten Wandung gibt bis heute Rätsel über die Funktion und den Gebrauch solcher Flaschen auf. Sie entstand in Deutschland im 15. oder 16. Jahrhundert und erzielte einen der Höchstpreise mit 19.200 Euro. 

Ein breites Angebot mit hervorragender Qualität konnten Sammler für Jugendgläser sowohl im französischen als auch im böhmischen Bereich finden. Zu den Highlights hierbei zählt eine Langhalsvase um 1900 ausgeführt in der seltenen Dekortechnik „nouveau décor fluogravés“ von Muller Frères in Croismare. Auf der schlanken Wandung ist eine Eule in einer Baumlandschaft zu sehen und startete bei 3.000 Euro Rufpreis. Gleich mehrere Telefonbieter registrierten sich und die Vase erlöste final 10.900 Euro und wird künftig eine französische Sammlung bereichern.

Loetz Wwe. in Klostermühle fertigte zeitgleich ganz andere gläserne Kostbarkeiten. Eine große Kugelvase entworfen von Kolo Moser um 1902 besticht nicht nur durch eine extrovertierte Form, sondern auch durch das reizvolle Farbenspiel des für Loetz berühmten „Phänomen“-Dekors. Einem Sammler war dieses ungewöhnliche Stück 14.500 Euro wert.

Absolutes Zentrum für moderne Glaserzeugnisse des 20. Jahrhunderts war und ist die Manufaktur Venini in Venedig, besser gesagt aus Murano. Fulvio Bianconi entwarf in den 50er und 60er gefragte Sammlerstücke für Venini in Anlehnung an die sogenannte Tessere-Technik, die bis in die Antike zurückgeht. Hierbei werden farbige Glasstücke geometrisch angeordnet und verschmolzen – somit bildet sich ein ästhetisches „Flickwerk“, im italienischen „Pezzato“. Eine solche Pezzato-Vase, taxiert auf 5.000 bis 7.000 Euro stieß auf reges Interesse und erzielte einen Spitzenpreis für solche Vase auf dem Markt: 14.000 Euro.

Neben solchen Klassikern der Moderne gibt es aber auch die zeitgenössischen Glaskünstler, die durch monumentale und skulpturale Glaskunst auffallen, wie beispielsweise der tschechische Künstler Ivan Mareš. Die großen Objekte des Künstlers erfordern eine lange Planung sowie Sorgfalt und leben von dem Spannungsfeld zwischen Größe und Zerbrechlichkeit des Materials. Die Skulptur „Stier“ zeigt die reduzierte Form eines Stierkopfes in einem kräftigen Gelb, welches teils poliert und teils rau belassen einmal mehr ein Spannungsfeld aufbaut. Lichtdurchflutet eine reizvolle Skulptur und Eyecatcher, welche ihren erwarteten Schätzpreis mit 15.400 Euro erlöste.