Johann (Hans) Rottenhammer

1 - Johann (Hans) Rottenhammer

Die Ruhe auf der Flucht nach Ägypten. um 1600. Öl auf Kupfer. Gerahmt. 18,8 x 15,4 cm Provenienz: Augsburger Privatsammlung Der als Sohn des Münchener Hofstallmeisters Thomas Rottenhammer geborene Johann Rottenhammer geht von 1582 bis 1588 bei dem Münchener Maler Hans Donauer d.Ä in die Lehre. Nach Abschluss seiner künstlerischen Ausbildung unternimmt Rottenhammer eine Reise nach Italien. Sie führt ihn zunächst nach Rom (1590-96), später nach Venedig (ab 1596). In Rom findet Rottenhammer Anschluss an den Kreis der sogenannten Bamboccianti, einer Gruppe junger Maler aus Flandern und Holland, besonders an Paul Bril und Jan Bruegel d.Ä., mit denen er eng zusammenarbeitete. In Venedig erhält Rottenhammer entscheidende Einflüsse von Tintoretto und Veronese. In diesen Jahren ist wohl auch die Entstehungszeit des vorliegenden Werks religiösen Inhalts zu suchen. Mehrfach widmete sich Rottenhammer dem von Matthäus überlieferten Thema der Ruhe auf der Flucht nach Ägypten. Das bekannteste Werk dieser Art entstand in Kooperation mit Brueghel und befindet sich in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen. Ähnlich wie bei früher entstandenen Fassungen ist das Augenmerk des Künstlers auf die Personen gerichtet, die zwei Drittel der Bildfläche für sich in Anspruch nehmen. Wahrend Jesus im Zentrum der Komposition steht sitzt Maria stillend am rechten Bildrand und hält das nackte Christuskind auf ihrem Schoß. Die im linken Bildfeld in Pastelltönen gemalte Landschaft tritt dagegen in den Hintergrund. Auch seiner inhaltlichen Komponente ist Rottenhammer treu geblieben: die herbeifliegenden Engel deuten an, dass die in abgeschiedener Wildnis ruhende Familie unter besonderem göttlichen Schutz steht. Im Vergleich zu weiteren Darstellungen identischen Themas ist das vorliegende Werk somit durchaus der Hand des bayrischen Meisters zuzurechnen.

1564 München - 1625 Augsburg

Katalogpreis: 3.500 - 5.000 €

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