Startseite | Login | Suche | Sitemap | Kontakt | Presse  
 | 
Sprache:
Auktionshaus Dr. Fischer
Kontakt Drucken

Pokal mit Allegorie und Monogramm von Karl Landgraf von Hessen

Weitere Abbildungen:

60 - Pokal mit Allegorie und Monogramm von Karl Landgraf von Hessen

Leicht manganstichiges Glas. Großer Scheibenfuß mit Abriss. Holbalusterschaft zwischen Ringscheiben. Auf der mit Schliffbordüren verzierten Kuppa in sehr feinem, teils geblänktem Mattschnitt ausgeführter Dekor: von Palmzweigen und Blattgehängen gerahmtes Podest mit Quasten-Lambrequin, darauf bekrönte Kartusche mit Ligaturmonogramm ''CL''. Auf Rückseite Kartusche mit geneigter Sonnenblume und von Wolken halb verdeckter Sonne, darüber Inschrift ''Ton absence me tue'' (deine Abwesenheit tötet mich), gerahmt von Bandelwerk, Vogeldarstellungen, Baldachin, Weinstöcken, Quastendecke und hängendem Blumengebinde. H. 19 cm Der Pokal weist nicht nur formal große Ähnlichkeiten mit fränkischen Pokalen auf, die in Nürnberg von Georg Friedrich Killinger, dem Lehrer von Georg Ernst Kunckel mit Schnittdekoren verziert worden sind, sondern auch von der Schnittausführung her. ''... (die) Verwandschaft des Dekorationsstils Killinger und Georg Ernst Kunckels (1692-1750) ... (hat) in der Vergangenheit zu falschen Zuschreibungen geführt... Beide Meister bedienen sich einer ''mehrfarbigen'' Schnitttechnik, die durch raffinierte Kombination von matten und polierten Elementen die Wirkung der Gravur lebendiger macht.'' (Lit.: Sammlung Rudolf von Strasser, Nr. 94, ein fast formidentischer, von Georg Friedrich Killinger geschnittener und signierter Pokal mit dem Spiegelmonogramm des Karl Landgraf von Hessen.) Karl von Hessen-Kassel (1654 - 1730)war von 1670 bis zu seinem Tod Landgraf von Hessen-Kassel. Er war ein Sohn von Wilhelm VI. von Hessen-Kassel und Hedwig Sophie von Brandenburg (1623-1683). Bis 1675 regierte seine Mutter als vormundschaftliche Regentin, bevor Karl die Regierung für die folgenden 55 Jahre übernahm. Unter Karls Herrschaft konnten die Folgen des Dreißigjährigen Krieges in der Landgrafschaft schneller überwunden werden als in anderen Regionen des Deutschen Reichs. Schon vor dem Edikt von Fontainebleau das die Religionsfreiheit in Frankreich aufhob(Oktober 1685), erließ Karl am 18. April 1685 die ''Freiheits-Concession'', die den aus Frankreich vertriebenen Hugenotten und Waldensern freie Ansiedlung sowie eigene Kirchen und Schulen zusicherte. In den nächsten Jahren kamen etwa 4000 der in ihrer Heimat verfolgten Protestanten nach Nordhessen und wurden unter anderem in der Kasseler Oberneustadt angesiedelt. Landgraf Karl führte die Gestaltung des Bergparks Wilhelmshöhe am Habichtswald im Westen von Kassel fort. Auf ihn geht insbesondere der Bau des Herkules mit seinen italienisch inspirierten Kaskaden und Wasserspielen und der Bau des Schlosses Orangerie zurück. Zu der Darstellung der Allegorie siehe Brigitte Klesse/ Axel von Saldern, 500 Jahre Glaskunst, Sammlung Biemann, S. 37. Schnitt wohl nach einem Emblem, aufgenommen von Gottfried Rogg in seiner 1726 erschienene ''Encyclopaedia oder Schau-Bühne curieuser Vorstellungen''. Lit.: R. Rückert, Die Glassammlung des Bayerischen Nationalmuseums München, Nr. 570, ein formal fast formidentischer Pokal mit vergleichbarem Schnittdekor. Lit.: Franz-Adrian Dreier, Glaskunst in Hessen-Kassel, Nr. 58, ein Pokal mit Monogramm des Karl Landgraf von Hessen-Kassel. Lit.: Sammlung Rudolf von Strasser, Nr. 175 (Form und Lambrequins) und 175A (Krone und Spiralornamente).

Eisenach, Georg Ernst Kunckel, 1720-1730

Katalogpreis: 1.500 - 2.500 €

Zuschlag: 1.300,00 EUR

Gebots-Manager

Sie haben die Möglichkeit, ein schriftliches oder ein telefonisches Gebot abzugeben. Gebote müssen spätestens 24 Stunden vor der Auktion eingehen. Bitte beachten Sie unsere Informationen f�r K�ufer und die zugrunde liegenden Versteigerungsbedingungen.

Bitte melden Sie sich an, um Gebote abzugeben!