Seltene Vase mit Hirschen

61 - Seltene Vase mit Hirschen

Porzellanfayence. Kräftig irisierte, geätzte Eosinglasur. Umlaufend polychromer Malereidekor: Baumlandschaft mit Hirsch in dreifacher Motivwiederholung. Gebauchter Korpus. Unterseite bez.: runde Reliefmarke ZSOLNAY PECS, 8183, 27 (eingestempelt). H. 13 cm Obwohl Vilmòs Zsolnay Maler werden wollte, übernahm er dem Wunsch seines Vaters folgend 1853 das Familienunternehmen. Während er die Manufaktur ausbaute, ist er bildender Künstler geblieben. Besonders wichtig war ihm die Entwicklung neuer Keramikmaterialien. Seine Erfindungen sind die Porzellanfayence und der zur Dekoration von Gebäuden verwendete, gefrierfeste Pyrogranit. Zusammen mit Vince Wartha entwickelte er die Lüster-Technik mit Eosin zur Verfeinerung der Keramiken. In seiner Fabrik wandte er dieses Verfahrung als erster an Schmuckgegenständen an. Seit 1873 war er mit der Erfindung in inländischen und ausländischen Ausstellungen erfolgreich. Als Höhepunkt seiner Karriere erhielt er Goldmedaillen bei der Pariser Weltausstellung 1878 und wurde in die französische Ehrenlegion aufgenommen. Die Erzeugnisse der ungarischen Keramikfabrik Vilmos Zsolnays zählen in künstlerischer und technischer Hinsicht zweifellos mit zum Besten was die europäische Keramikkunst des Jugendstils hervorgebracht hat. Ende des 19. Jahrhunderts wurden zahlreiche Maler, Bilhauer und Kunstgewerbler wie Mihály K. Nagy, Sándor Apáti Abt, Henrik Darilek, Géza Nikelszky angestellt, die für die Fabrik Entwürfe anfertigten. Das große Interesse internationaler Sammler für die Arbeiten dieser Manufaktur hängt sicher auch damit zusammen, dass 80 Prozent der vor dem Ersten Weltkrieg hergestellten Produkte für den Export bestimmt war. ''Der Wert der Kunstgegenstände dieser Periode liegt in der ausnehmend hohen Qualität und der an die 'grand art' grenzenden Expressivität, in einer manchmal grotesken, manchmal symbolisch gefärbten, gefühlvollen, ja sogar überladen erscheinenden Schönheit.'' (Ausst.- Kat. Museum f. KGW, Budapest 1986, S. 9). Zsolnay is a Hungarian manufacturer of porcelain, pottery, ceramics, tiles, and stoneware. The company introduced the eosin glazing process and pyrogranite ceramics. Vilmos Zsolnay (1828 - 1900) led the factory to worldwide recognition by demonstrating its innovative products at world fairs and international exhibitions, including the 1873 World Fair in Vienna, then at the 1878 World Fair in Paris, where Zsolnay received a Grand Prix. Many Zsolnay ceramics are noted for the use of the eosin process that was introduced in 1893. The process results in a light red iridescence of the first prepared hue, hence the term eosin (Greek eos, flush of dawn). Different eosin colors and processes were developed over time. The eosin-based iridescence became a favorite of art nouveau and Jugendstil artists. The secret eosin glaze renders porcelain to appear iridescent metallic, in different colors that change with the angle of reflection. Typical colors include shades of green, red, blue, and purple. Literatur: Zsolnay - Ungarische Jugendstilkeramik, Ausst.- Kat. Museum für Kunstgewerbe, Budapest 1986, Abb. 65 ff. F. Santi & J. Gacher, Zsolnay Ceramics - Collecting a Culture, 1998, S. 95 ff & S. 113. W. Neuwirth, Blühender Jugendstil, Bd. I, Wien 1991, Abb. 58 ff.

Vilmòs Zsolnay, Pécs, 1906 - 1910

Katalogpreis: 4.000 - 6.000 €

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