Große Ikone mit dem heiligen Nikolaus von Myra

125 - Große Ikone mit dem heiligen Nikolaus von Myra

Verbund aus zwei Brettern mit zwei gegenständigen Rückseiten-Sponki. Kovtscheg, Pavoloka, Levkas, Eitempera. Farbverlust im unteren Bereich. Rest. 68,5 x 52 cm Publikation: Y. Petsopoulos: East Christian Art, London 1987, Tafel 85. Das mittige Bildfeld zeigt den heiligen Nikolaus in Halbfigur in bischöflichem Ornat. Sein Omophorion zieren schwarze Kreuze. Seine Rechte hat er im Segensgestus erhoben, während er mit seiner Linken das geschlossene Evangelium präsentiert. Entlang des oberen Bildrandes erscheint die erweiterte Deesis mit Christus flankiert von der Gottesmutter und Johannes dem Vorläufer sowie den zwei Erzengeln Michael und Gabriel und den Aposteln Petrus und Paulus in Halbfigur. Entlang des linken und rechten Bildrandes je drei Bildfelder mit halbfigurigen Darstellungen von Heiligen und Märtyrern: links die Heiligen Blasius, Elias und Georg, rechts die Heiligen Athanasius, Mönch und Demetrius. Von der nördlichen Herkunft der Ikone zeugen vor allem ihr Stil und die Farbigkeit - typisch für die Ikonenmalerei dieser Region sind die kräftigen Farben sowie der Rot-Weiß-Farbkontrast, aber auch die kompositorische Anordnung. Sicherlich thematisierte der untere Rand Novgoroder Lokalheilige. Der heilige Nikolaus von Myra war im 4. Jahrhundert Erzbischof in der lykischen Stadt Myra in Kleinasien. Die Vita des Heiligen berichtet von vielen Wundern, die er zu Lebzeiten und nach seinem Tod bewirkt hat. Die Translokation seiner Gebeine von Myra nach Bari trugen zur Popularität des Heiligen enorm bei. Im Norden der Rus, besonders in Novgorod, verehrte man ihn als einen barmherzigen Beschützer und Helfer in Nöten. Von dem sehr früh einsetzenden Kult in Novgorod zeugen drei errichtete Steinkirchen. Die früheste, die Nikolaus-Kathedrale, entstand 1113 auf Befehl des Fürsten Mstislaw. Sein Festtag ist der 6. Dezember. St. Nicholas is portrayed half-length, blessing and carrying the Gospels with his left veiled hand. He is wearing the red chasuble and the white bishop's stole, embroidered with black crosses. At top center the Deisis showing Christ, the Mother of God and St. John the Baptist, flanked by an archangel Michael and Gabriel and the apostels St. Peter and Paul on each side. The central panel is flanked by six images showing saints and martyrs: St. Blaise, Elijah and George on the left side and Athanasios, a saint in monk's wear and Demetrius. This icon has typical Novgorod iconography. This historic artefact is distinguished by the characteristic Novgorodian colours used in icon painting. St. Nicholas was born around A.D. 270 in Patras in Lykia. In the year 325 he attended the Council of Nicaea. Numerious miraculous legends are attributed to the saint. The very choice of saints represented on Novgorodian icons is a vivid reflection of popular tastes. St. Nicholas was one of the most highly venerated saints in Novgorod. He was patron of the husbandman, praying for his needs and interceding for him in times of need. The saint's feast day is December 6th. Literatur: Ausstellungskatalog: Großmächtiges Novgorod, Frankfurt am Main, 2003, Kat. 64. Ausstellungskatalog: 1000 Jahre russische Kunst, Hamburg 1988, Kat. 122. M. V. Alpatov: Early Russian Icon Painting, Moskau 1974, Tafel 147.

Russland, Novgoroder Nordprovinz, um 1500

Katalogpreis: 25.000 - 35.000 €

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