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Großes Renaissance-Schreibkabinett

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49 - Großes Renaissance-Schreibkabinett

Eiche und Nadelholz mit Marketerie aus Nußbaum, Palisander, Ahorn, Wurzelmaserholz. Teils gefärbt. Seitlich zwei Tragegriffe aus Eisen. Ornamental gearbeitete Eisenbeschläge mit geätztem Mauresken-Dekor. Verso eingeritzte Architekturkulisse. 42 x 66,5 x 38,5 cm Kubische Form. Auf der frontalen, herunterklappbaren Schreibplatte und auf den Schmalseiten perspektivische Ruinenarchitekturen. Die Oberseite und die Innenseite der Schreibplatte mit flächenfüllender Rollwerk-Kartusche, rahmenden Blattranken und Birnen. Aufwändige Inneneinteilung bestehend aus zehn Schüben und zwei Flügeltüren. Die Frontseiten mit fein gearbeiteten Marketerien: Architekturlandschaften und Blumenvasen. In den Schubladen gestupftes Kleisterpapier. Hinter den Flügeltüren mit eingelegtem Bandwerk verziertes Innenleben. Die Entwicklung portabler Schreibmöbel wurde begünstigt durch die zunehmenden Handelsreisen sowie die diplomatischen Beziehungen der humanistisch aufgeklärten Fürsten, die selbstständig lesen und schreiben konnten. Der Hintergrund waren die wirtschaftlich und politisch immer enger werdenden Handelsbeziehungen in ganz Europa. Seit der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts gewannen diese Möbel als Behältnis für Schriftstücke und Urkunden immer mehr an Bedeutung. Von Anfang an stellten Schreibkabinette aber zugleich auch Luxusartikel dar, die den gesellschaftlichen Rang des Eigentümers nach außen repräsentierten. Diese Form von Kabinett war typisch für die Augsburger Erzeugnisse. Die Augsburger Möbel der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts zeichneten sich durch ihre raffinierten Marketerien aus. Um plastische Effekte zu erzielen, wurden die Einlegearbeiten oft gefärbt oder gebrannt. Zeitgenössische Vorlagewerke übten einen entscheidenden Einfluss auf die Marketeriegestaltung aus. 1567 publiziert der Holzschneider Lorenz Stöer in Augsburg seine Vorlagenblätter ''Geometria et Perspektiva'', in denen perspektivische Ruinendarstellungen und Rollwerk einen breiten Raum einnehmen. Die starke Orientierung der Marketerie dieses Schreibkabinetts sowie eines weiteren Kabinettschrankes mit Ruinenintarsien und Mauresken, das sich in der Sammlung Grothe befindet, an den Vorlagen Ströers lässt die Vermutung, dass beide Arbeiten in Augsburg entstanden sind, sehr wahrscheinlich erscheinen. Of rectangular form with a fall-front. Inlaid overall with architectural ruins and scrolling plants within bead-and-reel borders. The interior with ten variously sized ash-lined drawers and two doors. Each with marquetry-decorated architectural views. With two carrying handles. This cabinet is an example of a type produced in great numbers in Augsburg at the end of the 16th century. Originally provided with a fall-front, it served as a writing desk that could at the same time be used to store precious belongings and confidential papers. The carrying handles at the sides allowed it to be taken on travels. The intricate and elaborate marquetry with which the cabinet is decorated on all sides, immediately marked it as a fashionable luxury item, reflecting on the taste and the status of its owner wherever he took it. Indeed, cabinets of this kind may be said to be the earliest kind of international luxury furniture made in large quantities anywhere in Europe. From the middle of the 16th Century, Augsburg had witnessed an extraordinary ascendancy as a centre of furniture production for the international market, a new phenomenon at the time. In particular, the development of marquetry contributed to this prominent position, favoured by the ready availability of a large variety of indigenous woods and the invention of improved kinds of saws and other equipment. Augsburg marquetry of the time almost invariably depicts ruins, as is the case on the present cabinet. Already in 1567, a collection of prints by Lorenz Stöer with perspective views of ruins combined with strapwork was published in this city. These ruins may have had a significance as vanitas-symbols, but seem mainly to have been favoured for the display of virtuosity. On the present cabinet the marquetry is particularly accomplished. The cabinet shares its proportions and interior disposition with a similar piece in the Grothe collection. This, together with the highly skilled marquetry, points to these pieces all being made at a great centre of production like Augsburg. Literatur: G. Himmelheber: Die Kunst des deutschen Möbels, Erster Band, München 1968, 90-91. G. Himmelheber: Grosse Wunder Kleine Möbel, Dettelbach 2005, Kat. 22-23. H. Wiewelhove (Hrsg.): Kostbar und geheimnisvoll...Miniaturmöbel und Schatzkästchen Sammlung Grothe, Bielefeld 2003, Kat. 60.

Süddeutschland, wohl Augsburg, um 1580

Katalogpreis: 12.000 - 16.000 €

Zuschlag: 8.800,00 EUR

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