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Dr. Fischer Kunstauktionen
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Öffnungszeiten
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1992
„Dedicants“, „Cast Forms“, „Primary Vessel“, „Basins“, oder „Wrapped Forms“ – bereits die Titel der monumentalen Glasskulpturen des amerikanischen Künstlers Howard Ben Tré geben beredten Aufschluss über das Form- und Raumverständnis des, im wörtlichen Sinne zu verstehenden, „Groß“- Meisters. Schließlich kommt es nicht von ungefähr, dass der Künstler darauf insistiert als Bildhauer bezeichnet zu werden. Eine Vielzahl der von ihm verwendeten Formen kann als Gefäß klassifiziert werden, denn schließlich – so Ben Tré – ist auch in einem Gefäß eine Skulptur zu sehen.
Gelten die Arbeiten von Libenský und Brychtová in Europa als Maßstab für monumentale Glas-Abgüsse, liegt in jenen des Künstlers Ben Tré die amerikanische Antwort auf diese „Bewegung“. Mit relativ einfachen Formen und einer sparsamen Farbgebung erreichen sie eine ungemein starke Ausdruckskraft.
Die Arbeitsweise des Künstlers ist kurz zu umreißen: Ben Tré entschied sich für die traditionelle Glas-Abgusstechnik, versetzt mit dem Novum, dass er die industrielle Produktion in seine Atelierräume überführte. Dies ermöglichte ihm die maschinellen Abgussmethoden im Sinne seiner Kunst zu verfeinern und zu konditionieren. Dieser Prozess erfordert eine akribische Ausführung: Zunächst muss das geschmolzene Industrie-Glas – erkennbar an seiner grüner Färbung – in eine gewaltige Sandform gegossen werden, die dem Korpus letztlich auch seine Gestalt schenkt, um anschließend das heiße Material in diesem Sandmantel auskühlen zu lassen. Die nunmehr erkaltete Form wird ausgegraben und vom restlichen Sand befreit. Die hierauf folgenden Veredelungstechniken wie Sandstrahlen, Schneiden, Schleifen und Polieren sind der krönende Abschluss jeder Glasgeburt. Für Ben Trés Arbeitsweise charakteristisch ist die Komplettierung der Glasskulptur mit installierten Metallen. Inspiriert von seinem Großvater, der als Priester sich täglich sein Omophorion anlegte, übertrug der Künstler diese familiäre Erinnerung auf seine Glasskulpturen. So bedeckt er, mithilfe des Galvanoformungs-Prozesses, Teile des Objekts mit Blattgold, Bronze oder Kupfer und verleiht dem bereits bearbeiteten Glas eine metallische Patina: Die transluziden grün-gelblichen, symmetrischen Form entfalten sich in deutlichem Kontrast zu ihren metallisch-glitzernden Akzenten und fesseln die Blicke des Betrachters.
Howard Ben Trés Großplastiken changieren stets zwischen kraftvoller und graziler, massiver und diaphaner Präsenz, zwischen zeitgenössisch architektonischen Formen und der Tradition verpflichteten Symbolen. Ben Trés Arbeiten – ein visueller Dialog zwischen den östlichen und westlichen Kulturen.
Ausbildung
1978 | Portland State University (BSA) |
1980 | Rhode Island School of Design (MFA) |
Ausstellungen (Auswahl)
1983 | Newport Art Museum, Rhode Island, “Ben Tré - Chihuly: Sculpture and Works on Paper” |
1984 | Habatat Galleries, Miami, “Howard Ben Tré: Recent Sculpture and Works on Paper” |
1986 | American Craft Museum, New York, “Craft today: Poetry of the Physical” |
1992 | Dorothy Goldeen Gallery, Santa Monica, "Howard Ben Tré: New Work" The Toledo Museum of Art, Ohio, “Crossing the Boundaries: The Sculpture of Howard Ben Tré” |
1996 | The Metropolitan Museum of Art, New York, “Studio Glass in the Metropolitan Museum of Art” |
1998 | Los Angeles County Museum of Art, “Glass” |
2002 | Global Art Glass Triennial, Borgholm Castle, Sweden, “Global Art Glass 2002 |
2006 | Barry Friedman Ltd, New York, "Emergence: Early American Studio Glass & its influences: 1964 - 1989" |
2008 | " Detroit Institute of Arts, Michigan, "Art Detroit Now" (exh. brochure) LongHouse Reserve, East Hampton, New York, "Rites of Spring" Palm Springs Art Museum, California, "Contemporary Glass". Racine Art Museum, Wisconsin, "A Touch of Glass: Selections from the Racine Art Museum's Collection" |
2009 | Museum of Fine Arts, Houston. "Pioneers of Contemporary Glass: Highlights from the Barbara and Dennis DuBois Collection" Imago Galleries, Palm Desert, California. "Howard Ben Tre: Lightness of Being" |
Auszeichnungen (Auswahl)
1979 | Rhode Island State Council on the Arts Fellowship |
1980 | National Endowment for the Arts Fellowship |
1982 | Change, Inc. Grant |
1984 | National Endowment for the Arts Fellowship |
1987 | Rakow Commission, The Corning Museum of Glass |
1990 | National Endowment for the Arts Fellowship |
1997 | First Annual Pell Award for Excellence in the Arts |
1997 | UrbanGlass, Innovative Use of Glass in Sculpture Award |
1998 | Providence Preservation Society Award for Urban Design |
2002 | British Council for Shopping Centres, Town Centre Environment Award |
2002 | Royal Town Planning Institute, North West Branch & White Young Green Planning Achievement Awards, Best Urban Design Project Award |
2005 | National Council of Art Administrators, Artist Award of Distinction |
2006 | Aileen Osborn Webb Award |