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Auktionshaus Dr. Fischer

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Dr. Fischer Kunstauktionen

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Vorbericht Auktion 295 "Europäisches Glas & Studioglas"

Salzburger Privatsammlung

"Norddeutsche Privatsammlung" & Glas bis 20. Jahrhundert am 17. März 2023

"Salzburger Privatsammlung" & Glas des 20. Jahrhunderts am 18. März 2022


Das Auktionsjahr 2023 beginnt traditionell mit der Spezialauktion für gläserne Kostbarkeiten von der Antike bis hin zu modernem Studioglas. Den Auftakt der Auktion bildet eine Schnittglassammlung aus Norddeutschland, deren Sammler sich unter anderem auf Becher und Pokale aus der Frühzeit der brandenburgischen Hütten mit emblematischen Darstellungen und Jagdszenen spezialisiert hatte. Beispielhaft soll ein Becher aus Brandenburg herausgestellt werden, der auf das Ende des 17. Jahrhunderts datiert wird. Der äußerst feine Tiefschnitt mit auffallend guter Qualität ist wahrscheinlich auf die Werkstatt Winter zurückzuführen und zeigt eine emblematische Darstellung. Aufgerufen wird der Becher mit 800 bis 1.200 Euro und ist damit preislich sehr attraktiv.

Das Angebot im Bereich des Schnittglases ist in dieser Auktion sowohl qualitativ als auch quantitativ besonders gut aufgestellt. Ein Hohlbalusterpokal fällt dabei besonders ins Auge. Der in seiner Form typisch für Nürnberg gearbeitete Pokal besticht durch den prägnanten, aus hohlen Kugelnodi und Ringscheiben gearbeiteten Schaft und der in feinem Schnitt dekorierten, leicht geweiteten Kuppa. Dargestellt ist eine umlaufende Landschaftsszene mit Bäumen, einer Ruinenarchitektur und Personenstaffage. Die Qualität und Ausführung lässt auf die Glasschneider Georg Friedrich Killinger oder Johann Wolfgang Schmidt schließen, die beide in der Blütezeit der Nürnberger Glasschneidekunst tätig waren. Diese beschreibt vor allem die Kunstfertigkeit in die kleine, gebogene Fläche der Kuppa zu gravieren und schlägt sich auch in der Taxierung des Pokals nieder: 5.800 bis 6.500 Euro. Ein seltenes Belegstück der Nürnberger Glasschneider und damit von kunsthistorischem Interesse, die sicherlich so manche Sammlung für Barockes Schnittglas bereichern könnte.

Gut 200 Jahre später liegt der Schwerpunkt einer bedeutenden Salzburger Privatsammlung, die mit rund 100 Exponaten des Jugendstils aus dem Hause Loetz Wwe. zum absoluten Höhepunkt der Auktionsofferte gehört. Ziel des passionierten Sammlers war es die Bandbreite an Formen und Dekore der Manufaktur Loetz Wwe. zu ihrer Hochphase aufzuzeigen und in einer Sammlung zu vereinen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, denn es finden sich darunter Entwürfe der Künstler Adolf Beckert, Franz Hofstötter, Robert Holubetz, Marie Kirschner, Kolo Moser und Marey Beckert-Schider. Die Manufaktur, die im böhmischen Klostermühle ansässig war, steht für farbenfrohe, ausgefallene Dekore mit einem hohen, einprägsamen Wiedererkennungswert. Besonders die Entwürfe von Franz Hofstötter katapultierten die Glasmanufaktur im Jahr 1900 mit der Verleihung des Grand Prix bei der Pariser Weltausstellung an die Spitze mit anderen europäischen Glasmanufakturen. Darunter ist eine von der Natur inspirierte Vase, die eine Seelandschaft mit untergehender Sonne zeigt und in Form und Dekor von eben jenem Franz Hofstötter entworfen wurde. Dieses seltene Stück gehört sicherlich zum Highlight des Auktionsangebotes, was sich auch in dem Schätzpreis 25.000 bis 35.000 Euro niederschlägt.

Glas aus Murano zählt zu den begehrtesten Sammlerstücken im Bereich des modernen Glases. Einer der bekanntesten Designer, der für die Muraneser Manufaktur Aureliano Toso farbenfrohe Vasen entworfen hat, gehört auch zu den begehrten Designern unter den Sammlern. Die von Martens entworfene Vase „Eldorado“ gehört zur Auktionsofferte und besticht durch die Kombination aus transparent farbigem Glas mit Goldfolieeinschmelzungen und einer großen Sternmurrine. Der Preis liegt bei 8.000 bis 12.000 Euro.

Den Abschluss des Auktionsangebotes bilden die modernen Glasskulpturen fernab einer Funktionalität – im Fokus stehen oftmals die Materialität und die Formsprache des Entwurfes. Einer der Mitbegründer der internationalen Studioglasbewegung war Harvey K. Littleton. Als einer der ersten Künstler beschäftigte sich Littleton mit dem Verfahren unabhängig von großen Manufakturen oder der Industrie im eigenen Studio das Material Glas als Werkstoff für die eigene Kunst zu nutzen. Dabei entstanden formschöne, in Bewegung befindliche und mit farblichen Akzenten versehene Skulpturen. Zum Angebot steht die Skulptur "Blue Decending Loup 60 degree rotation“, die von Littleton im Jahr 1982 gefertigt wurde und auf 6.000 bis 8.000 Euro geschätzt wird.